Elektroauto BMW i3Finanzielle Anreize für Elektroautos

Viele Mandanten fragen mich als Steuerberater derzeit, was sie denn für einen Firmenwagen anschaffen sollen. Einem Diesel trauen viele nicht mehr über den Weg, einen Benziner wollen sie auch nicht und beim E-Auto stellen sich viele Fragen. Ich selbst fahre seit einiger Zeit ein Elektroauto BMW i3. Denn ein E-Auto hat einzigartige Vorteile. Wie Sie diese nutzen, möchte ich Ihnen gern zeigen.

Meine beruflichen Wege lege ich seit ein paar Monaten mit einem E-Auto zurück und ich genieße das sehr. Neben den finanziellen Anreizen habe ich vor allem die Eigenschaften des Elektroautos schätzen gelernt:

  • Geräuschloses, leises und entspanntes Fahren
  • dynamische Anfahren und Beschleunigen
  • kein Benzin, kein Öl, kein Auspuff, keine Kupplung und damit kein Gestank mehr
  • Serienmäßige Stand-Heizung und Stand-Klimaanlage mit App programmierbar
  • Reichweite bis zu 200 Kilometer pro Tag
  • keine Kardanwelle mehr, dadurch mehr Platz im Fußraum
  • keine Wartung mehr – nur noch Wischwasser auffüllen

Sie sehen, der Umweltaspekt  steht für mich nicht im Vordergrund.

Für die Wege in der Stadt nutzen wir in der Kanzlei inzwischen auch ein E-Bike, dass man in Völklingen leihen kann.

Es tut sich viel beim Thema E-Mobilität und der Staat fördert diese. Vorab ist aber eine entscheidende Frage zu klären:

Passt ein Elektroauto zu meinem Fahrprofil?

Wer sich ein Elektroauto zulegen möchte, sollte wissen, wie viele Kilometer er so am Tag zurücklegt. Mein BMW i3 hat mit dem 94 Ah Akku, was 33 kW entspricht eine Reichweite von ca. 200 km. Im Winter etwas Weinger, im Sommer etwas mehr. Wenn ich das Auto abends auflade, habe ich morgens wieder die volle Reichweite zur Verfügung. Für mein Fahrprofil ist das E-Auto ideal. Ich fahre ca. 50 km am Tag. Selbst wenn ich noch in den Außendienst muss, habe ich noch genügend Reserve. Im Durchschnitt lade ich alle 4 Tage an der Ladesäule. Zur Zeit nutze ich die öffentlichen Ladesäulen. Der Strom an diesen Ladesäulen ist zur Zeit noch kostenlos. Ab März werden aber auch in Völklingen ca. 30 Cent je kWh gerechnet.

Wer also überwiegend als Pendler unterwegs ist, hat mit einem E-Auto eine interessante Alternative.

Ladesäulen-Abenteuer

Elektroauto LadesäuleDer Akku mit 33 kW braucht an einer normalen Ladesäule mit 11 kW/h ca. 3 Stunden bis zu Vollaufladung, wenn er vollständig entladen war. An Schnellladesäulen mit 50 kW/h hat man in einer halben Stunde wieder 80% geladen.

Wer also längere Strecken zurücklegt, muss etwas mehr planen. Die weitesten Einzelstrecken, die ich mit dem Pkw zurückgelegt habe, waren an den Bostalsee (50 km), nach Zweibrücken (ca. 50km), nach Kaiserslautern (ca. 100 km) und sogar nach Frankfurt (ca. 200 km). Nach Kaiserslautern bin ich mit 3 weiteren Personen ohne Zwischentanken gefahren. Dort konnte ich während des Seminars bequem an der Volksbank aufladen. Nach Zweibrücken und zurück komme ich ohne aufladen. In vielen Hotels (wie z.B. in Zweibrücken oder am Bostalsee gibt es mittlerweile Lademöglichkeiten. Als ich nach Frankfurt fuhr, habe ich einmal an der Schnellladesäule am Rasthof Waldmohr zwischengeladen. Das musste ich auch auf dem Rückweg wieder.

Nicht verschweigen möchte ich meine interessantesten Abenteuer: In Kaiserslautern war die Ladesäule etwa 2 km vom Seminargebäude entfernt. Also nahm ich mir ein Taxi für die Rückfahrt. Aufgrund einer unglücklich langen Baustelle auf dem Rückweg dauerte es ca. 30 Minuten bis ich dort ankam. Die Lacher der übrigen Seminarteilnehmer waren natürlich gesichert.

In Frankfurt fuhr zeigte mir das Navigationssystem eine Ladesäule in einem Parkhaus an. Also fuhr ich dorthin. Was ich nicht wusste, ist, dass es an dieser Kreuzung Einfahrten zu 3 verschiedenen Parkhäusern gibt. Im ersten und zweiten gab es keine Ladesäulen. Obwohl ich unmittelbar nach der Einfahrt wieder rausgefahren bin, musste ich bezahlen… Habe die Ladesäule dann schließlich mit den letzten 5 km Restreichweite erreicht. Puh, das war knapp.

In Zweibrücken hat man mich rückwärts in den Wald gelotst an ein Gartenhäuschen. Dort lag ein normales Verlängerungskabel mit 230 V. Auch damit kann ich aufladen. Allerdings braucht es dann ca. 8 Std. bis er wieder ganz voll ist. Da der Akku aber nur halbleer war und ich ein Tagesseminar hatte, war das kein Problem. Man ist zur Zeit halt noch Pionier mit einem solchen Auto. Aber es ist unglaublich spannend und aufregend sich mit Leuten über das Thema zu unterhalten.

 Anschaffung: Kauf und Leasing

Gegen Elektro-Autos sprechen die zur Zeit noch höheren Anschaffungskosten. Aber hier springt der Staat zur Hilfe. 

Wie bei jeder Anschaffung ist die wichtigste Frage: Kann ich jemanden an meinen Kosten beteiligen und mir so die Last erleichtern? Bei E-Autos lautet die Antwort: Ja, der Staat unterstützt die Anschaffung mit bis zu 4000 Euro. Die gute Nachricht: Das gilt sowohl bei einem Kauf wie bei Leasing.

Aufgrund der rasanten Entwicklung am Markt habe ich das Auto geleast. Außerdem war es ein Test, ob das Auto gut zu mir passt. Das kann ich auf jeden Fall bejahen. Also ich möchte keinen Verbrenner mehr fahren.

Unterhaltskosten

Der unschlagbare Vorteil im Vergleich mit Autos mit Verbrennungsmotoren: Kostenloses Tanken. Derzeit lassen sich viele öffentliche Ladestationen kostenfrei nutzen. Nur an Raststätten an Autobahnen musste ich bislang bezahlen.

Und wer seine eigene Ladestation öffentlich zugänglich macht, kann sich auch deren Einrichtung bezuschussen lassen. Dabei gilt, dass die Säule 24 Stunden, sieben Tage die Woche öffentlich zugänglich und ausgeschildert sein muss. Für Ladeninhaber ist das vielleicht eine interessante Möglichkeit für einen Kundenparkplatz oder Mitarbeiterparkplatz mit einem zusätzlichen Werbeeffekt.

Versteuerung: Fahrtenbuch oder 1-Prozent-Methode

Die Nutzung eines Firmenfahrzeugs wird entweder pauschal nach der 1-Prozent-Methode oder mittels eines Fahrtenbuchs versteuert, mit dem die betriebliche und private Nutzung erfasst werden muss.

Ab 2019 reduziert sich für Elektroautos der Privatanteil auf 0,5 Prozent des Brutto-Listenpreises. Auch die Zuschläge (z.B. für den Arbeitsweg) werden halbiert. Aber Achtung: Die steuerliche Begünstigung gilt nur für E-Autos, die ab dem 1. Januar 2019 erstmals als Firmenwagen genutzt werden. Für Elektro-Pkw, die bereits im Einsatz sind, muss weiterhin die 1-Prozent-Methode verwendet werden. Die neue Vorschrift ist vorerst auf drei Jahre begrenzt,  also bis 31. Dezember 2021.

An ein Fahrtenbuch legt das Finanzamt sehr strenge Maßstäbe an. Mandanten, die dennoch diese Lösung bevorzugen, empfehlen wir meist ein automatisches Fahrtenbuch. Vimcar bietet einen Stecker für das Auto, der alle Fahrten aufzeichnet und einen Webservice, mit dem die Nutzer die Strecken anschließend bequem der betrieblichen oder privaten Nutzung zuweisen. Mittlerweile bietet Vimcar eine GPS-Lösung für Elektroautos an.

Mit der 1-Prozent-Methode fahren die meisten Unternehmer bequemer. Für diese Lösung spricht außerdem ein weiterer Vorteil der E-Autos: Der Staat hat die 1-Prozent-Methode für Elektroautos verbilligt. Besitzer von E-Autos versteuern nicht ein Prozent des Anschaffungswertes, sondern etwas weniger. Wie viel weniger, hängt von der Kapazität des Akkus ab. Also eine weitere Möglichkeit, Kosten zu senken.

Vorteile für Mitarbeiter

Für viele Angestellte ist die private Nutzung des Firmenwagens ein Bestandteil ihres Einkommens. Auch hier spielen E-Autos einen Vorteil aus: Der Abgabe von Strom für E-Autos gilt nicht als geldwerter Vorteil.

Das heißt: Arbeitgeber können die Mobilität ihrer Angestellten finanziell unterstützen. Und weder Arbeitgeber noch Arbeitnehmer müssen auf diesen Vorteil Steuern oder Abgaben zahlen. Dabei ist es sogar gleichgültig, ob die Ladestation auf dem Firmengelände steht oder in der privaten Garage des Arbeitnehmers.

Fazit

Entscheidend ist die Frage, ob ein E-Auto zu Ihrem Fahrprofil passt. Bei allen weiteren Fragen beraten wir sie gern. 

Sie bekommen bei uns Unterstützung beim Beantragen der Zuschüsse zur Anschaffung des E-Autos oder dem Aufbau von Ladestationen. Ebenso beraten wir Sie bei der Wahl der geeigneten Versteuerungsmethode. Und gern zeigen wir Ihnen, wie Sie Ihre Attraktivität als Arbeitgeber mit Vorzügen für Mitarbeiter heben können.

Übrigens: Bei Firmenfahrzeugen denken die meisten Menschen an Autos, aber auch ein Fahrrad kann ein Firmenfahrzeug sein. Und falls Sie eine entsprechende Investition planen – immerhin kosten E-Bikes rund 2.000 Euro – dann beraten wir Sie gern.

Fernsehbeitrag

Einen interessanten TV-Bericht zum Elektroauto mit Sven Braun finden Sie im aktuellen Bericht vom 12.01.2018 des Saarländischen Rundfunds, zu finden in der SR-Mediathek (bitte auf 25:12 vorspulen):

http://sr-mediathek.sr-online.de/index.php?seite=7&id=57711

Zeitungsartikel

Auch im Wochenspiegel Saar von Völklingen finden Sie einen Bericht „Mann der ersten Stunde“ zum Thema E-Autos und E-Bikes, den wir hier für Sie verlinkt haben:

https://www.steuerberater-braun.de/presse/stadtwerke-voelklingen

Links

Automatisches Fahrtenbuch: https://vimcar.de

Elektromobilität in Völklingen: https://www.my-smart-e.de